Im Sattel in das neue Jahr
Durch die in der Winterpause ungewohnte Gesellschaft zeigten sich alle Pferde sehr gehfreudig, so mancher musste da denn Zügel etwas fester fassen. Im flotten Trab und leichten Galopp ging es am Kapengraben entlang bis zum Sitz der Biosphäre Mittelelbe.
Am Kapenschlösschen wurden die wackeren Reitersmänner und Frauen dann schon erwartet, Lebkuchen und Plätzchen machten die Runde, Glühwein, warmer Kakao und Kaffee waren heiß begehrt.
Der kalte Ostwind und die einsetzende Dämmerung ließen uns die Pause nicht unnötig ausdehnen. Wieder im Sattel hielten wir uns an die Verse von Friedrich Hebbel:
Zu Pferd! Zu Pferd! Es saus`t der Wind!
Schneewolken, düstre, jagen!
Die schütten nun den Winter aus!
Zu Pferd! Zu Pferd! Durch Saus und Braus
Die heiße Brust zu tragen!
Mit krausen Nüstern prüft das Roß
Die Luft, dann wiehert`s mutig;
Nur wie ich herrsche dient das Thier,
Ein Druck: von dannen fliegt`s mit mir,
Als wär` mein Sporn schon blutig.
In meinem Mantel wühlt der Wind,
Es raubt mir fast die Mütze;
Ich hab`ihn gern auf meiner Spur,
An seiner Wuth erprob`ich`s nur,
Wie fest ich oben sitze.
Auf dem Rückweg ging es nochmal vorbei am Bieberdeich, einem Sprung Rehe nachsehend und im frischen Galopp am Wasser entlang, so kam wieder Wärme in die steifen Glieder.
Im Dämmerlicht erreichten wir schwatzend und scherzend Horstdorf und waren uns einig, dass war wieder ein schöner Start ins neue Reiterjahr.
Ein besonderer Dank gilt der Versorgungsmannschaft, die den Weg in den Wald auf sich nahm um den Reitern eine Stärkung zu offerieren!
Oranienbaum-Wörlitz 05.01.2016
