12. Fürst-Franz-Gedächtnisschleppjagd




Der Jagdtag


Heute früh nach kurzer Nacht
acht Uhr dreißig aufgewacht ,
Himmel, Herr Gott, Sakrament
fast hätt` ich die Jagd verpennt!

Aus den Federn hopp hopp hopp,
Pferde füttern im Galopp.
Ein Tempo gleich des Zauberlehrlings Besen,
der Schweif wird heut` mal nicht verlesen.

Trense drauf, den Sattel auch
der Gurt reicht nur knapp um den Bauch.
Den Jagdrock an, Helm auf den Kopf,
verdammt nochmal, jetzt fehlt ein Knopf!

Doch noch pünktlich angekommen,
die Zeit, sie war so schnell verronnen!
Bei Pastors Wort und Bügeltrunk
fühlt man sich augenblicklich kerngesund.

Die Jagd des alten Vater Franz,
sie stößt auf große Resonanz.
Die Sonne lacht, die Gäste auch,
so ist es seit 12 Jahren Brauch.

Hinter schnellen Hunden jagen,
manchen kühnen Sprung zu wagen,
und so weiter und so fort,
gebannt lauscht man des Masters Wort.

Über 100 Pferde schnauben,
Gäste sammeln sich in Trauben.
Das Horn zur großen Jagd erschallt,
es geht hinaus in Au und Wald.

Die Jagdlust in den Augen blitzt,
so manches Ross ist schon geschwitzt.
Es ist ein Schnauben, Scharren, Wiehern,
Das Pferd hebt ab mit allen Vieren.

Holger führt das Feld nun an,
in diesen Tagen ein gefragter Mann.
Sein Schimmel glänzt im Sonnenlicht,
Selbst geputzt? Wohl eher nicht!

Lange Beine, klare Stimmen
Mecklenburger Hunde stürmen nun von hinnen.
Gute Jagd! Ganz wunderbar
folgt die bunte Reiterschar.

Der Master stoppt, warum denn nur?
Die Meute sucht der Schleppe Spur!
Schon bald freudiges Geläut erklingt,
Ersehnter Duft in Hundenasen dringt.

Gleich der Ariadne Faden,
folgt das Feld des Duftes Spur
über Baumstamm und auch Graben
hinaus in Anhalts weite Flur.

Im Pfaffenhau die Reihe steht,
für Ängstlichkeit ist`s jetzt zu spät,
Das Herz voran, der Rest der folgt,
so ist`s von Alters her gewollt.

An Berg`s Horst die Pause ist,
beim ersten Schluck es mächtig zischt.
Vielen Dank dem Hause Stein,
alles da Bier, Wurst und Wein!

Hunde bellen, Peitschen knallen,
Die Trompe du Chase nun laut erschallen,
klassisch klar, so ganz appart
auf bewährte usedomer Art.

Fleischer Wiesen, Teufels Horn,
Die Pferde drängen jetzt nach vorn.
Hinter jeder Ecke warten
Bilder aus dem Landschaftsgarten.

Kutscherhand und Pferdekraft,
gemeinsam man die Strecke schafft.
Gehoben wird das Glas zum Prost,
Auf die Hunde erklinge Tost auf Tost.

Der Fluss glänzt schön im Sonnenschein,
die Meute drängt ins Nass hinein.
Hunde baden, Pferde stampfen,
die großen Leiber kräftig dampfen.

Schon viele Meilen sind geritten,
meist getreu des Jagens Sitten,
endgültig erhält die Freude Flügel,
beim Galopp Bügel an Bügel.

Durch das Fließ das Feld nun komme,
Wir sind am Ende von Artemis` Wonne.
Berauscht vom Sprung an der Luisenklippe,
als ob aus Bachus Kelch man nippe.

Am Fuße der romantischen Partie,
gibt`s für die Hunde das Curèe.
Auf die Reiter warten Bruch und geistig Trank,
Frau Präsidentin wir alle sagen Waidmanns Dank!

Kein Sieger wurde heut gesucht,
auch Richter wurden nicht verflucht,
nach solcher Jagd sind alle froh
darauf ein kräftiges Hepp Hepp Horido!


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