13. Fürst-Franz-Gedächtnisschleppjagd




Bunt sind wieder nun die Wälder,
schon umgepflügt die Stoppelfelder,
so hat in uns Demeters Pracht
des Jagens Lust auf`s neu entfacht.

Die Reiter aus Horstdorf, Wörlitz Griesen
begrüßen hier auf grünen Wiesen,
ein Feld von gleichgesinnten Geistern
Franzens Jagd erneut zu meistern.

Schnauben, bellen, scharren, wiehren,
Pferd und Hunde vor Jagdlust jubilieren.
Jetzt ist jeder Zank vergessen,
mit Elan wird aufgesessen.

In Niedersachsen, Holstein und Meck-pomm
in Reiterkreisen sprach es sich herum
Wer den Sport in Rot hoch schätzt
sich in Wörlitz in den Sattel setzt.

Auch Bergwitz, Quellendorf und Co.
Euch hier zu haben sind wir froh.
Wir haben Gäste nicht nur gerne,
wenn Sie kommen aus der Ferne.

Das kein Motorenlärm uns stört,
gut 100 Seelen von Kutschern chauffiert.
Dafür Holger, Ina und Frau Mücke
sich jährlich reißen fast in Stücke.

Gedankt sei hier ein jedermann
der zu uns komme mit Gespann.
Treu fahren sie hier in Kolonne,
egal ob Regen oder Sonne.

Doch nun warten, warum denn das?
Muckis Stirne ist schon nass!
Das gute Pferd noch unberitten,
da kommt Peter angeschritten.

An den Hunden reitet nicht nur Gabriel der Master
so wie immer vorn und erster
auch bei Detlef, Miriam und Inken
sieht man der Röcke Schöße winken.

Wegen der Streckenlänge mit dem Master uneins wir zu weilen,
denn in Anhalt misst man noch in Meilen.
wir reiten hier ja nicht durch Mecklenburger Mark
sondern durch einen englisch Landschaftspark.

Marie für uns die Duftspur legt,
der Schimmel um die Ecken fegt.
9 Mal ruft sie. „Schleppe läuft!“
Das Gras mit Pansenduft wird dann beträuft.

Einmal jährlich tauscht den Kutscherbock
Holger mit dem Jägerrock.
Dann es in seinen Augen blitzt,
ihm fest der Schalk im Nacken sitzt.

Das Feld führt an ein Reitersmann,
den man kaum übersehen kann.
Heiko ist der Chef der Reiter,
stets vergnügt, munter und heiter.

Für andächtige Stimmung sorgt
vor der Jagd des Masters Wort.
Um nach dem Geist den Mut zu pflegen
die Reiter noch ein Schäpschen heben.

Noch vor dem Start das erste Wild,
die Hunde bleiben ganz gechillt.
Nicht jeder hat es mitgeschnitten,
beinah hätten wir Bambi überritten.

Den Pferden jetzt die Flanken beben,
die Hunde hoch die Köpfe heben,
Dann das Komando für den Tag
allseits erklingt es: Gute Jagd!

Irish Foxhounds freudig singen
es bringt ein jedes Herz zum klingen.
Das Feld sich in die Breite zieht,
Solch Bild man nur in Wörlitz sieht!

Ins Gebüsch hinein mit Macht,
im Unterholz es knackt und kracht,
während der Master leise flucht
die Meute Holgers Schleppe sucht.

Manch einem nun die Nerven zappeln,
Über Eichen und auch Pappeln,
das Feld so manchen Sprung muss nehmen,
sich Rösser in die Lüfte heben.

Vorbei an Venustempel, Kettenbrücke
Toleranzblick und Luisenklippe.
In den Pausen hat man Muße,
und schickt dem Fürsten dankend Grüße.

Jetzt auch der dickste Fuchs lernt fliegen.
wenn wir um Waldes Ecken biegen
Warten die Sprünge im trüben Licht,
davor gekniffen wird heut` nicht.

Mittag zeigen schon die Uhren,
so mancher hört den Magen knurren.
Bier und Wurst werden ersehnt,
Die Pause wird noch ausgedehnt.

Usedomer Hörner schallen,
Kutscherpeitschen drängend knallen.
Es geht weiter, aufgesessen!
Wir woll`n den Zeitplan nicht vergessen!

Im Galopp Schaumflocken fliegen,
in Linie wir das Feld jetzt kriegen.
auch unterm Helm der Schweiß läuft vor,
wer´s nicht genießt, der ist ein Thor.

Glitzernd stieben Tropfen auf,
das Feld verlangsamt seinen Lauf,
durch das Fließ zum Park nun hin,
der letzte Sprung welch Lustgewinn!

Dreimal zeigte ein unbemanntes Ross
Wie man sich führt im Reitertross,
der Boden war halt etwas nass,
da landen Reiter schnell im Gras.

Jetzt steht man glücklich vis a vie,
die Hörner klingen, Halali!
Man langsam aus dem Sattel gleitet,
da mancher unter Knieschmerz leidet.

Nun noch Curée und Waidmannsdank
für den Bruch aus hochgeschätzter anhaltiner Hand.
Auch sei gedankt dem heil`gen Petrus,
denn pünktlich war mit Regen Schluss.

Ganz zum Schluss, schon ohne Gäste,
kam beinah des Tages Beste,
Kein schöner Land, zum Weinen schön
Was wär`n wir ohne Horngetön.

Dann sitzt man beisammen im Kerzenschein
teilt Geschichten und Gedanken bei einem Glas Wein.
Doch löscht nicht erst im Morgengrauen das Licht!
In der Früh wartet wieder die herrliche jagdliche Pflicht.


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