14. Fürst-Franz-Gedächtnisschleppjagd



Franzens Jagd

Der frische Morgen macht uns munter
Am Sattelplatz geht`s drauf und drunter.
Die Lebenslust durch alle Venen fließt
Man herzlich alte Freunde grüßt.

Im Herbst die Jagd ist ein Event
Als Reiter man nichts bessres kennt.
Erst beim Galopp durch Wald und Flur
kommt ein Gefühl für die Natur.

Mit den Pferden Hunde rennen
die Rösser das Geläut erkennen.
Hörnerklang und Hundsgebell
heut wird gerittten und zwar schnell.

Bevor die große Jagd beginnt
der Pastor noch zur Andacht winkt.
Hubertus wird heraufbeschworen,
dann klingen Hörner in den Ohren.

Das Jagdfeld vor dem Venustempel
die Jagd trägt den anhaltiner Stempel.
Auch Vater Franz war häufig aufgesessen.
Auf die Jagd mit Pferd und Hund war er versessen.

Hinter`m Hirsch ritt der Fürst einst 80 Kilometer,
das gäb`im Feld dann doch Gezeter.
Das keiner sich den Wolf hier reitet
sind nur 25 vorbereitet.

Dann geht`s zum Start, die Weite wartet
Die Schleppe liegt, das Feld gestartet.
Noch keine Meile man im Sattelsitz
das Glück aus aller Augen blitzt.

Frack, Zylinder, bunte Stangen,
nichts hält das Herze so gefangen
wie hinter schneller Meute Run
bis ins hohe Alter ist das Fun.

Niemand braucht heut einen Sporn
hier wollen Pferde nur nach vorn.
Die Hufe trommeln fest auf altes Land,
es ist, als wär`die Zeit gebannt,

Unter Eiche, Pappel, Rüster
liegt das Wild im Schatten düster,
doch unbeirrt die Meute zieht
durch des Fürsten Jagdgebiet

Beim zweiten Scent ist mehr Kontrolle
Man hat auch Platz, das ist das Tolle.
Die Anspannung ist nun verflogen
Zum Fließ geht es im großen Bogen.

Ein Pferd schuf im Wasser auf die Schnelle
eine ziemlich hohe Welle,
ob rechts und links die Damen es genossen,
dass der Herr sie hat begossen?

Durch`s Unterholz muss nun das Feld,
das hat der Holger angestellt.
Dem kleinen Fuchs juckt dann das Fell
die Rolle Heu hilft da doch schnell.

Der erste Sprung vor uns nun lauert
der Reiter in den Bügeln kauert.
Das Ross drückt ab, die Luft muss weichen
so lernt man fliegen über Eichen.

Das Laub sanft durch die Lüfte schwebt
der Schenkel fest am Pferde klebt
die Meute ruft: „Voran! Voran!“
Jetzt gibt ein jeder was er kann.

Alle drüber, alle da
jetzt wartet schon die Gästescharr.
Um Kutschen, Kremser und auch Leute
lief auf 2 Kilometern jetzt die Meute.

Solch Ritt ist für die Seele Kur
ein Fest des Lebens, der Natur.
Die Waden sich an Flanken schmiegen
im Pfaffenhau die Pferde fliegen.

Jetzt ist`s so weit, die Pause naht
der Hunger ist mit Durst gepaart.
Bei Bier und Wurst und heißer Suppe
unterhält uns die Anhaltiner Bläsergruppe.

Nicht zu lang dehnt aus die Rast
müde wird, wer zuviel prasst.
Aufgessen unerschrocken
Wiesen, Fluss und Sprünge locken.

Einer hat uns dann erschrocken,
Es haute ihn ganz aus den Socken.
Der wilde Fuchs war plötzlich weg,
in den Gliedern saß der Schreck.

„Wir haben ihn!“ erfährt das Feld,
Der Fänger ist heut unser Held.
Als Reiter sucht man Thomas aus,
der bringt das wilde Tier nach Haus.

Die Rösser greifen mächtig aus,
es ist ein wahrer Augenschmaus.
Die Elbe lockt als dunkles Band
die Meute hinab an den Strand.

Den Rückweg man in Angriff nimmt
der Schweiß von Stirn und Flanken rinnt.
Vor uns liegt die Rosenwiesche
Wehmut sich mit Freude mische.

Das Ziel vor Augen, schon ganz nah
in Reihe steht die Reiterschar.
Reiter nehmen auf die Zügel,
für den Galopp Bügel an Bügel.

Den Bärenwall wir überreiten
ein Gruß aus Anhalts alten Zeiten.
Der letzte Sprung am Fuße der romantischen Partie,
man wird des Anblicks müde nie!

Das Curèe die Jagd für heut beschließt
Den Hunden Speichel in den Mund schon schießt.
Es gibt Rinderpansen pur
zum Dank an die hochgeschätzte Kreatur.

Auf Jagd und Meute Horrido,
das macht man unter Freunden so.
Auch dem Pferde ist man dankbar
ohne Ross wird’s schwer im Kanter.

Man hat sie wieder sehr genossen,
die Jagd bei der nicht wird geschossen.
Der Abend wird wohl auch apart
der Eichenkranz der Gäste harrt.
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