16. Fürst-Franz-Gedächtnisschleppjagd



Die 16.

Wenn der Herbst sein goldnes Kleid anlegt
Das Herz beglückt im Dreitackt schlägt
Ein Horn durch weite Aue hallt,
dann ist sie da Hubertuszeit.

Die Tage wieder kürzer werden,
Bunte Blätter langsam fallen,
Lasst die Zügel lang den Pferden
Und das Horn erschallen.

Aus kundig Mund manch frommes Wort
So lebt Hubertus in uns fort.
Ein Dank der Schöpfung in ein jedem liegt
Der die Schönheit um sich sieht.

Schnell wird von den Mädels ausgeschenkt,
für jeden noch ein Mutgetränk.
Mutig muss man wirklich sein ,
für diesen Tropfen aus dem Hause Stein.

Die Arbeit auf die Schnelle neu vergeben
Die Anhalter die Schleppe legen.
Andreas führt das Feld nun an,
wir danken herzlich diesem Mann.

Odette bleibt lieb und artig steh`n,
dass Holger kann den Hahn aufdreh`n.
Die Duftspur auf den Rasen fällt
Die Hundemeute freudig bellt.

Kaum wurde zur Jagd geblasen,
liegen schon zwei auf dem Rasen.
Detlef hatte einen Plan,
sein Fuchs hielt sich leider nicht daran.
Wir wünschen ihm von dieser Stelle,
gute Besserung ganz schnelle.

Prächtig schön auf unsren Wiesen
Stehen einzeln hölzern Riesen
Das Panorama wird belebt ganz wunderbar
Durch Meute und bunte Reiterschar.

Das Feld ist heut noch etwas bunter,
es ist ein Uniformrock drunter.
Doch auch wir andren sehn gut aus,
es ist ein wahrer Augenschmaus.

An zwanzig vollbesetzten Jagdkaleschen
Hund und Ross vorüber preschen
Bis zum Flieth, dass trocken steht,
dass kein Pferd heut darin baden geht.

Geplant war dann ein Schlenker durchs Gebüsch,
daraus wurde leider nüscht.
Da Pkws über die Schleppe uns geritten,
der Ton mir etwas ist entglitten.
Jedem der sich fühlte schwer getroffen,
sei gesagt aus dem Kelch der Reue hab ich schon … getrunken.

Wie das Leben bringt der Tag
Manch Hürde, die man springen mag.
Vor uns wuchtig Eichen liegen
Jetzt bloß kein Hasenherze „kriegen“
Hände vor und Schenkel ran
Hier zeigt dein Ross dir, was es kann.

Erst die überstandene Gefahr,
erlebt in gleichgesinnter Scharr
zeigt dir, dass du am Leben bist,
selbst wenn`s nur eine kleine ist.

Im Sattel zählt man nicht die Zeit
Dafür fehlt die Gelegenheit.
Nur wer ihn vorwärts hält den Blick
Wird von des Herbstes Pracht verzückt.

An Teufelshorn wird aufgetischt
In Kehlen strömt es, dass es zischt.
Das flinke Team vom Hause Stein
Könnt selbst bei Bacchus Mundschenk sein.

Im Herbst, da ist es ganz verdreht,
im Jagdgalopp die Zeit vergeht
Mit Freunden schöne Stunden teilen,
Ewig will man so verweilen.

Aufgesessen ruft es laut,
schnell wird noch der Rest Wurst gekaut.
Um zu erklimmen des Rosses Höhn.
Sieht man viele an der Leiter Schlange stehn.

Jetzt noch am Fluss die Beine kühlen,
das letzte Nass der Elbe fühlen.
Dann fällt wieder Lake auf den Rasen
Zur Untermalung Hörner blasen.

Wie bei Kürassier, Ulan, Dragoner
Und anderen altvord`rem Rossethroner
In einem Strich zieht hin das Feld
Sobald Dianas Pfeil von seiner Sehne schnellt.

Von des Deiches hoher Kron`,
Anhalts Perle winkt uns schon.
Ein letztes Mal klingt`s „Gute Jagd!“
Ein letzter Sprung, nur nicht verzagt.
Zum Dank den Hunden abgesessen
Jetzt gibt es Pansen zum zerfetzen.
Halali die Hörner singen
Frohe Worte durch die Lüfte schwingen.

Das große Glück, dass jeder Reiter heut genoss
Wurd ihm geschenkt von seinem Ross
Drum lasst uns danken Tag um Tag,
dass dies stolze Tier uns tragen mag.

Kein Wild wurd` heute hier gefangen
Nein, ein Fest des Lebens wurd` begangen.
Den Willen teilen mit geschätzter Kreatur
Beim Galopp in weiter Flur.


Diana Torger
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