18. Fürst-Franz-Gedächtnisschleppjagd



Herbsttag

Es bricht die dunkle Zeit nun an
Beständig sinkt der Sonne Bahn,
nicht kampflos gibt sie frei das Himmelszelt,
lässt noch bunt erstrahlen diese Welt.

Wenn der Tag nun kurz und kühl
Wächst im Reiter ein Gefühl
Ein altbekanntes, heiß Verlangen
Meister Reinicke zu fangen.
Doch lang vorbei die blut`ge Zeit,
ungeschoren bleit sein rotes Kleid.
Wir folgen eines andern Duftes Spur,
ein Reiter schnürt durch Anhalts Flur.

Geläut erschallt heut in der Au
Der Huf benetz von Morgentau.
Lange war es still gewesen
Kein Wiehern auf den weiten Wiesen.
Doch endlich ist es nun soweit
In Wörlitz ist Hubertuszeit.
In allem liegt nun ein Vibrieren
Man spürt es deutlich an den Tieren.

Der Huf das feuchte Gras durchstreift
Die Amsel im Gebüsche pfeift
Fröhlich Lachen klingt herüber
Es schwillt an, das Jägerfieber

Hoch erhobene Hundeköpfe
Die Nasen suchend schon m Wind
Die Ruten wedeln ganz geschwind
Das Geläut aus zwanzig Kehlen aufgeregt und fordernd klingt.

Im Reiterfeld da wird gesungen
Das Vereinslied ist erklungen
Julia hat den Text erdacht,
voll dichterischer Schaffenskraft.

das Feld zwischen Monument und Pantheon,
die erste Schleppe zieht davon
es hebt sich nun der Hetze Schlag,
geschlossen springt die Meute ab.

Querfeldein die Yvonne reitet
Von Holger ortskundig geleitet
Zum Dobritzsee geht`s mit viel Gas
Pack und Pferde haben Spass.

Silbern glänzt der Schimmel Fell,
Kupfern schimmern Füchse hell,
flüssig Gold die Braunen tragen,
blauschwarz glänzen Rappen gleich den Raben,
umkränzt von Herbstes bunter Pracht,
ein Künstler hat sich das erdacht.

Am Limesturm geht es vorbei
Protheusstein mahnt uns auf Schleppe zwei,
es wird ein wenig wild geritten,
etwas die Beherrschung war entglitten.

Langgestreckt die Hunde fliegen
Reiter über Pferdehälsen liegen,
Leder knirscht, Gebisse klirren,
in den Wiesen Nebel schwirren
die grüne Weite uns umfängt.
Es ziehen Kutschen gut gelenkt
Über des Grabens hölzern Steg,
hoch darin das Wasser steht,
Die Hunde sich daran kurz laben
Doch hindurch kein Pferd will traben.

Am Himmel hoch der Milan schreit
Die Eiche steht im goldnen Kleid
Warm wird es im roten Rock
Der Scent liegt auf dem Radestock.

Nun die ersten Sprünge locken
Das ist kein Grund hier jetzt zu bocken.
Breite Stämme laden ein,
einmal schwerelos zu sein.

Die Elbe liegt als breites Band
Die Zügel gleiten aus der Hand
Tief der Kopf und lang der Hals,
uns erwarten Würste, Hopfen, Malz.

Die Pause hat sich ausgedehnt
Es wird der nächste Run ersehnt
Der Schenkel liegt am Rippenbogen,
vor uns die grünen Wiesen wogen.

Ein Glöckchen trifft den Pferdebauch,
da lernt Karina fliegen auch,
die Weste ist nicht nur zur Zier,
da tut sie wahrlich helfen dir.

Hafi, Blüter, Friesenperle
Hannoveraner, Merens und Araberpferde
Sie alle stehen in Reih und Glied (also so in etwa)
Solch Bild man jährlich gerne sieht.

Schweiß umweht der Pferde Brust
Ein solcher Ritt erhöht die Lust
Wenn die Rösser uns im Fluge tragen
Die Herzen uns im Gleichklang schlagen.

Zum Geläut kommt Hörnerton
Schallt herüber von Luises felsgem Thron
Es wird das Halali geblasen
Alle aus dem Sattel! Füße auf den Rasen!

Am Ende war`n ´s der Stürze drei,
leider auch ein schwerer mit dabei,
das wild Pferd, das ist schon heim
mög`s der Reiter auch bald sein!

Gedankt sei unserem Damenkränzchen
Die mit ihren geschickten Köpfchen und auch Händchen
Geplant, geprüft organisiert
Egal was zwischendurch passiert!
Nun lasst den Abend lustig werden
Bei Gesprächen von Hunden, Ritten, Pferden.
Morgen geht`s dann wieder los,
in Wörlitz ist ja niemals Schluss!

Hep Hep Horido


Diana Torger
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